Tickets – Poetik radikaler Verletzbarkeit Berlin
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Das Authentische kehrt in die Literatur zurück. Die ehemals so wichtige Unterscheidung zwischen Dichter*in und lyrischem Ich scheint zu verschwimmen, je größer die Bedeutung wird, die der Position der Sprechenden im Text zugewiesen wird. In neueren Diskursen des Feminismus, der Gender Studies und der Queer-Theorie wird untersucht, inwieweit Systeme Verfahrensweisen des Ausschlusses ‚kultivieren‘. Daran schließt sich die Frage an, wer berechtigt ist, in wessen Namen zu sprechen. Die Dichterin Lea Schneider, die zu diesem Thema forscht, beschreibt neue „Poetiken des Sich-Selbst-Aussetzens“, in denen „Verletzbarkeit als Waffe“ eingesetzt wird, um die eigene Position strategisch neu zu setzen. Es ist gewissermaßen eine Renaissance der Confessional Poetry, die sich hier ereignet, wobei das Bekenntnis der jeweiligen Dichter*in zum Instrument einer feministischen Praxis wird. Kennzeichnend für diese Texte ist, dass sie zunächst auf Internetplattformen kursieren, bevor sie (wenn überhaupt) Buch werden. Zu diesem Thema sprechen die Dichter*innen Lea Schneider, Sofie Lichtenstein und Elisa Aseva mit Christiane Frohmann.
In Kooperation mit der WABE Berlin